Maggie, die Mooney, auf Weltreise

Johannes Burges und Wolf Schroen waren auf ihrer Weltreise mit einer Mooney M20T, Baujahr 1997, unterwegs. Das Flugzeug verfügt über vier Sitze. Es wird von einem Kolbenmotor angetrieben. Für die Weltreise ließen die beiden Piloten noch einen Zusatztank in die Mooney einbauen und erhöhten so das Tankvolumen auf 100 Gallonen.

Wolf Schroen hat die Mooney im März 2013 in Texas in den USA erworben - fünf Monate vor dem Start zur Weltreise. Da stand bereits der Plan für die gemeinsame Erdumrundung, nur das Flugzeug gab es noch nicht. Im Juni 2013 haben Burges und Schroen die Mooney dann von den USA nach Deutschland überführt, zunächst nach Berlin - und später dann nach Straubing in Bayern. Von dort sind sie zu ihrer Weltreise gestartet.

Die Reparatur der Mooney M20T

Vorher allerdings musste das Flugzeug noch repariert werden. Der Propeller der Mooney hatte bei einer Landung einen Schlag bekommen, ein sogenannter "prop strike". Bei der Reparatur des Motors bei Flugmotoren Dachsel in Baierbrunn südlich von München stellte sich dann heraus, dass auch einer der Kolben defekt war und ein Kolbenfresser drohte. Das war Glück im Unglück! Denn ohne den Schaden am Propeller wäre der kaputte Kolben vor dem Start zur Weltreise wahrscheinlich nicht aufgefallen. Und mit diesem Kolben, sagt Heinz Dachsel, der Chef von Flugmotoren Dachsel, wären die beiden Erdumrunder mit ihrer Mooney "wahrscheinlich nicht einmal über den Atlantik gekommen".

So aber funktionierte die Mooney nach der erfolgten Reparatur wieder tadellos. Erst in Indonesien, nach gut der Hälfte der Reise, traten wieder Probleme auf: Die Batterie war defekt - eine Ersatzbatterie ließ sich nicht auftreiben. Und so starteten Burges und Schroen die Mooney auf den Etappen bis Australien mit zwei Autobatterien, die sie in Serie schalteten, um die nötigen 24 Volt für die Mooney zu erzielen.Erst in Cairns in Australien konnten sie diese Notbatterie schließlich wieder gegen eine normale Flugzeugbatterie austauschen.

Auf dem Flug von Stanthorpe nach Sydney in Australien sorgte dann ein heftiger Schlag während eines Sturms dafür, dass eines der Displays im Cockpit der Mooney nicht mehr richtig funktionierte; ein Problem, dass sich allerdings später mit ein wenig Gefummel an den Einstellknöpfen wieder lösen ließ. Und auf dem Flughafen von Muscat im Oman tauchte dann, kurz vor dem Ende der Reise, das nächste Problem auf: Der Motor der Mooney verlor Öl. Wie sich später herausstellte, war es aber nicht mehr als ein Schnapsglas voll.

Burges und Schroen flogen mit Maggie, der Mooney, insgesamt 203 Stunden und legten 55.000 Kilometer zurück. Und waren über ihr Flugzeug überaus glücklich. Denn trotz der Probleme zwischendurch brachte es sie sicher einmal um die Welt.

Der Flugzeughersteller Mooney

Die erste Mooney wurde im Jahr 1929 gebaut. Gegründet wurde das Unternehmen Mooney Aircraft Corporation von den Brüdern Albert und Arthur Mooney in den USA, es hat seinen Sitz in Kerrville im Bundesstaat Texas. Das Unternehmen geriet im Laufe der Jahrzehnte mehrmals in finanzielle Schwierigkeiten; das erste Mal ging es bereits ein Jahr nach der Gründung bankrott, eine Folge der Weltwirtschaftskrise. Zuletzt geriet das Unternehmen im Jahr 2008 in Not, entließ den größten Teil des Personals, einst rund 400 Mitarbeiter, und stellte seine Produktion im November des Jahres ein.

In den folgenden Jahren sorgte eine kleine Truppe von Mitarbeitern dafür, dass zumindest die Ersatzteile für die Mooneys weiter produziert und ausgeliefert wurden. Doch die Zahl der Mitarbeiter der Mooney Aviation Corporation sank immer stärker, im Jahr 2011 beschäftigte das Unternehmen weniger als zehn Mitarbeiter - es war aber fest entschlossen, die Produktion von Flugzeugen irgendwann wieder aufzunehmen.

Doch dann stiegen neue Investoren bei dem Traditionshersteller ein, eine Gruppe von Chinesen, angeführt von Jerry Chen aus Taiwan. Sie steckten viele Millionen in das marode Unternehmen, und so konnte die Mooney Aviation Corportaion im Sommer 2014 nach mehr als fünf Jahren Pause wieder die erste neue Maschine an seinen stolzen Besitzer übergeben.Bis heute wurden seit der Gründung des Unternehmens über 11.000 Mooneys gebaut.

Die Flugzeugserie Mooney M20

Die M20 war das zwanzigste Modell, das Al Mooney selber entworfen hat. Es wurde seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut - in verschiedenen Baureihen, die von der Mooney M20A bis zur Mooney M20TN reichen. Charakteristisch an der M20 ist ihr trapezförmiges, leicht nach vorne geneigtes Seitenruder am Heck. Alle Modelle der M20-Serie, deren Produktion im Jahr 2008 gestoppt und im Jahr 2014 dann wieder aufgenommen wurde, werden durch einen Kolbenmotor angetrieben. Johannes Burges und Wolf Schroen waren mit einer Mooney M20T unterwegs, einem Mooney-Modell, dass seit 1991 gebaut wird.

Die Mooney im Netz - alles über diese legendären Flugzeuge

Die Fans der Mooney-Maschinen nennen sich Mooniacs. Sie haben sich in unterschiedlichen Vereinigungen zusammengeschlossen, unter anderem in der European Mooney Pilots and Owner Association und der Mooney Aircraft Pilots Association.

Viele Informationen rund um das Fliegen mit einer Mooney findet man zudem auf dem Blog Mooneyspace.com und Mooneyevents.com

Die Mooney auf Youtube

Der Hersteller Mooney Aviation Corporation unterhält eine eigenen Youtube-Channel. Beliebte Mooney-Videos werden von der Mooney Aviation Corporation in eigenem Kanal gesammelt, darunter auch Videos von der Weltreise von Johannes Burges und Wolf Schroen. Außerdem gibt es natürlich den Youtube-Channel von 360° westwärts.

Die Youtube-Videos von Maggie, der Mooney